- Geschrieben in "Gründung"
- am Mittwoch, 03. Mai 2023 00:58
- von Marco Franke
Jeder Betreiber einer UG kennt das Problem. Etablierte Filialbanken bekommen bei einer Unternehmergesellschaft - kurz UG - direkt kalte Füße und vermeiden es in der Regel, ein Girokonto einzurichten. Ganz unverständlich ist das nicht, schaut man sich die eine oder ander UG mit nur 1€ Stammkapital an.
Auch wir waren im Jahr 2018, unserem Gründungsjahr, direkt davon betroffen und haben diese Art Ablehnung selbst von Sparkassen zu spüren bekommen.
Damals war die Fidor Bank unsere Rettung, denn die Gründung lief bereits und die Fidor Bank war die wirklich einzige Bank, die einer UG eine Chance gegeben hat. Ohne großen Aufwand haben wir dort ein Konto für unsere UG eingerichtet und die Stammeinlagen-Einzahlungsbestätigung erhalten. Der Prozess wirkte eingespielt und verlief schnell und reibungslos.
Nur 2 Jahre später bekam das Image der Fidor Bank erste Dellen
Nur 2 Jahre später verabschiedete sich die Fidor Bank von Kapitalgesellschaften in Gründung. Weder einer UG noch eine GmbH konnte mit der Fidor Bank gegründet werden.
Die Fidor Bank hat fast von heute auf morgen ein Alleinstellungsmerkmal beerdigt und sich aus diesem Bereich komplett zurückgezogen. Ab diesem Zeitpunkt war es dann für eine neue UG nicht besonders leicht ein seriöses Bankkonto zu bekommen.
Und dann war alles vorbei!
Ende 2022 hörte ich das erste Mal davon, dass die Fidor Bank in Deutschland den Geschäftsbetrieb einstellen will. Ich hatte gehofft, dass dies eine Falschmeldung ist. Bis erste Kunden in einschlägigen Gruppen und Foren von der Kündigung berichtet hatten.
Dann war es für uns bittere Gewissheit, dass wir hier ein großes Problem haben. Aktuell befinden sich unser Bankguthaben noch bei der Fidor Bank. Diese befindet sich derzeit bereits in Liquidation und wird recht bald Geschichte sein.
Wie geht es für unsere UG ohne einem Bankkonto weiter?
Wir sind das Thema gleich Anfang des Jahres bei einer örtlichen Filialbank angegangen. Da wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit der Volksbank gemacht haben und uns dies auch von unserem Steuerberater empfohlen wurde, haben wir hier zeitnah ein Gespräch gesucht. Dabei haben wir auch die Punkte mit auf die Whishlist gesetzt, die bei Fidor nicht möglich waren:
- Bankeinzug bei unseren Kunden
- DATEV-Integration des Bankkontos
Unsere Geschäftsführerin und die Bankberaterin haben wohl eine gute vertrauensvolle Ebene gefunden, wie diese Geschäftsbeziehung angebahnt werden kann und wir sind insgesamt auf einem guten Weg.
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